1. |
Niedergang
06:21
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NIEDERGANG
Frost erstarrte einst die Sohl
fest ward Tritt und Stand
gefahrlos fahrend, sicher wandernd
allzeit im Schatten der Mauer
eisbeschlagen, wittert
ohnmachtstrotzend Bollwerk
totenbleich, ungestürmt
Stärke schmälert Halt
Schlagscharte, Demut splittert
Rissbeben durchsetzt den Verbund
Trümmer gehen nieder
Außen wie Innen enthüllt
gebrochen Damm gießt Flut von Furcht
uferlos breitet sich die Welle
ertränkend jede Ritze
unmeidbar weicht der Boden
Morast des Widersinns
aasgespienes Sumpfland
Klauen zerren am Fleisch
Schein und Wissen werden eins
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2. |
Entferntes Ich
06:36
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ENTFERNTES ICH
Im Grau eines langen Morgens
bricht das Eis von vielen Wintern
allweiser Gefrierpunkt
am Rand der Eigenwelt
Ein Riss entzweit, vereint
Unlicht dringt empor
ausgehungert, einverleibend
Gewirk von Nifelhel
ich mein eigen Gott
im Schein der Dunkelheit
es dichten sich die Nebel
zehren jede Möglichkeit
ich bin mein eigen Teufel
Weiß wie Schwarz verwirren sich
ein Ich wird ferner Pulsar
die Sinneinheit verliert sich
Fruchtbar wie ein Grabtuch
liegt das Schweigen in der Senke
tonlos lähmende Weite
zu nah ist, was entfernt geglaubt
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3. |
Firnheim
07:23
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FIRNHEIM
nachtkalt geborener Spross
Fasern winden sich im Schoß
tiefer zweigt die Wurzel
wieder altert fragile Starrheit
Tag und Jahr, Ring um Ring, geschöpft ein bergendes Heim
Astwerk, Blatt und Reis zerwoben die dorre Vollkommenheit
Quell, Hort lebender Blässe
Urd, nie war der Knoten fester
Wyrd, hohle Augen weisen kalten Pfad
Skuld, verhärtet Eisen entleibt den Kern
Firnheim, verflogen ist die Wärme
Frostheim, Fundament zerbrach
Firnheim, atmend gefror die Leere
Frostheim, verborgen ist der Tag
ich fiel durch die Welten
weis und kahl ist hohes Licht
tote Frucht finde ich
einmal Blut gereicht euch nicht
Flammenmeer walzt
rauhe Mächte fällen mich
meine Erde spaltet sich
das Gesicht der Schlange speit
gierig Gräber im gehöhlten Berg
und endlich friert Firn
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4. |
Blick aus Eis
04:25
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BLICK AUS EIS
Winter harrt in den Adern
in der Tiefe nagt der Dorn
ein Hauch von Wärme trügt
Urdschein aus blassem Garn
der Morgen erbricht die Fehlgeburt
schriller wird das krüde Wimmern
wortverbiegend, sinnverneinend
und darauf hoffend, dass er spricht
ohne Aussicht ist die Quest
wenn die Frage nicht bekannt
sieht nicht, versteht nicht
Gesicht im Kaltgewand
Farbe einst gezeichnet
unter weißem Strich begraben
ein letzter Gedanke unbewegt
von Vergessenheit getragen
er ist Blick aus Eis
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5. |
Kalter Grund
06:19
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KALTER GRUND
ein Geräusch durchstößt verschneiten Wall
nichtet rasend die Folgezeit
geworfen in den Krater des Aufschlags
flimmert wesenleere Freiheit
ich werde kalte Verve
verneine die gereichte Hand
ich werde schwarzer Grund
entzerre mein verwaistes Land
ein Fragment der Haltbarkeit
Hel's Griff zermalmt Erinnerung
ein dornig Weg im Gräberfeld
hier atmet keine Dämmerung
ich bin kalte Verve
erstarrtes Nichts im Innern
ich bin schwarze Nähe
Farbe farblos verinnernd
ich werde kalter Grund
die Erde vergisst das Erinnern
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6. |
...kalt (Instrumental)
02:05
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7. |
Mittwinter
07:53
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MITTWINTER
fahle Stäbe ins Dunkel gesandt
mutlos tastend nach Trost
Fluss, Berg und Baum
im Griff der klirrend Feuerhand
Glaszweig spiegelt Mondin
Atem wird zu Brand
ein Knacken bricht Stille
stumm verhallend im Kaltland
Nacht, Winter, Tod
Dreieinigkeit
Zeit weitert den Blick
zerweht ist Ewigweiß
eine Kälte nicht stammend von hier
mein Pol steigt über den Norden
vollendete Starre, wahrhaftig Null
weiter denn je entfernt das Geheiß
die Glut des Anbruchs hat ausgedient
elendes Glimmen hinter der Höh
dies Rot ist nicht das Meine
weißgerahmten Pfad ich geh
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8. |
Verweht
07:05
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VERWEHT
verharschte Spuren im alten Firn
glänzend im Dämmerlicht
Zeugen dessen was einst gegangen
ohne Stimme redend über sich
gebrannter Ton, gezimmert Holz
Glas geschliffen, veredelt Metall
selbstgedachtes Kunstwerk
Vollendung im Zerfall es fand
Worte tiefer als ihr Sinn
Harmonie für ewig grün
wer kennt die Lieder
unter dem Dach von Nifelhel
ruhmreicher Aufstieg final entwest
gesichtslose Namen prägen den Stein
im totkalten Nichts auf Dauer vergessen
verweht die Spuren des Seins
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